Was Zuckerkonsum am Ende kostet

Als verantwortungsbewußter Investor analysiert Candriam die Positionierung der Portfoliounternehmen nach unterschiedlichen Kriterien. Dazu zählen auch die Faktoren Gesundheit und Wohlbefinden. Seit vielen Jahren wird über Gesundheitsprobleme durch ungesunde Ernährung diskutiert. Auch die Auswirkungen auf die Gesundheitssysteme und die gesellschaftlichen Kosten sind weithin bekannt. Nahrungsmittel- und Getränkeunternehmen sind mit wirtschaftlichen und aufsichtsrechtlichen Veränderungen konfrontiert.

Adipositas und andere Stoffwechselkrankheiten haben in den letzten 50 Jahren stark zugenommen – und die damit verbundenen Kosten sind enorm gestiegen. Betroffen sind heute Menschen aller Altersgruppen, bis hin zu Kindern – und das weltweit, auch in den Emerging Markets.

Die gesellschaftlichen Kosten werden untragbar hoch. Schätzungen zufolge belaufen sich die Gesundheitskosten infolge schlechter Ernährung auf 1 bis 2 % des Welt-BIP. Die Kosten sind sowohl hoch als auch zurzeit weitgehend intransparent.

Entscheidend ist die Erkenntnis, dass Zucker der Hauptschuldige sein könnte. Weltweite Untersuchungen zeigen, dass zwischen dem steigenden Zuckerkonsum und der Zunahme von Adipositaserkrankungen ein Zusammenhang besteht. Die Wissenschaft untersucht derzeit vor allem die Ursachen von Adipositas und sieht einen indirekten Zusammenhang mit dem hohen Zuckergehalt der modernen Ernährung.

Wir sind überzeugt, dass Unternehmen mit hoher Wahrscheinlichkeit Shareholder Value schaffen, wenn sie neben ihren finanziellen Zielen auch die Chancen und Risiken einer nachhaltigen Entwicklung beachten,. In der folgenden Abbildung fassen wir die Geschäftsrisiken und langfristigen Chancen durch Zucker zusammen.

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Candriam hat und wird sich weiter bei seinen Portfoliounternehmen engagieren und ihre Fortschritte messen. Außerdem analysieren wir die Produktportfolios und Strategien von Unternehmen, um die langfristigen Gewinner zu finden. Viele haben bereits klare Strategien zur Minderung der Zuckerrisiken ausgearbeitet. Einige nehmen das Thema gesunde Ernährung sogar als eine Geschäftsstrategie auf. Allerdings sind unseren Analysen zufolge jene Unternehmen, die beim Thema Zucker besonders schlecht abschneiden, am wenigsten bereit, etwas zu tun und über ihre Risiken zu berichten.

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Im Großen und Ganzen sehen wir in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie aber eine Tendenz zu gesünderen Produkten. Im Rahmen unseres Engagements bei Portfoliounternehmen haben wir erfahren, dass zurzeit viele Strategien verfolgt werden – von der Umstellung des Produktangebots bis zu neuen Rezepturen. Dabei wird viel Wert auf einen niedrigeren Zuckeranteil gelegt. Angesichts des aktuellen Konsum- und Regulierungsumfelds halten wir diese Entwicklung für notwendig, damit ein Unternehmen erfolgreich bleiben kann.

Das ist ein laufender Prozess. Wir werden unser aktives Engagement bei Unternehmen fortsetzen und unsere Analysen aktualisieren, um Investoren weiter über versteckten Zucker und andere Gesundheitsthemen zu informieren

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